Mittwoch, 11. Dezember 2024

Vor 1920 hat Friedrich Dobe zwei Beiträge zu folgendem Werk eingereicht. Vermutlich geschah dies schon vor 1914, denn im März 1914 verzog Friedrich Dobe von Buckow wieder nach Berlin.

Eichblatts Deutscher Sagenschatz

Band 2:

Märkische Sagen

Gesammelt und herausgegeben

von Prof. Dr. Heinrich Lohre

Leipzig-Gohlis, Hermann Eichblatt Verlag. 1921

Aus dem Vorwort:

[…] Als ich den Band zu bearbeiten übernahm, hoffte ich, eine größere Anzahl unveröffentlichter Stücke bringen zu können. Hier ist die Erfüllung hinter dem Wunsche zurückgeblieben. Ein Aufruf in den Blättern für „Heimatschutz in Brandenburg“ ergab nur einen bescheidenen Ertrag; um so mehr Dank gebührt den Einsendern. […]

Berlin, im Oktober 1920.

28. Der Spuk am Schermützelsee.

Im Schermützelsee ist eine Pfahlreihe, die aus vorgeschichtlicher Zeit herrührt. Dort ist es nicht geheuer. Einem Fischer, der dort eines Tages seine Netze auswarf, kam eine eiserne Pflugschar über den See entgegengeschwommen, vor der er grausend reißaus nahm. Ein anderer sah am Ufer ein feuriges Wagenrad schnaubend daherkommen und zischend im See versinken.

Nicht weit von diesem See, in der Nähe des Bahnhofs Dahmsdorf-Müncheberg ist das Kreuzfließ. An dessen Ufern pflügt nachts ein feuriges Kalb mit drei Köpfen, das schon mancher gesehen haben will.

(Brieflich mitgeteilt von Dr. Fr. Dobe in Buckow, Kr. Lebus.)

156. Der gebrannte Birnendieb.

In Buckow (Kreis Lebus) war vor etwa 100 Jahren ein Amtmann, der konnte das Feuer besprechen und die Menschen „bannen“, daß sie festsaßen, wo sie gerade waren. Einst sah er mehrere Nächte hintereinander einen Jungen über seinen Gartenzaun klettern und dann seinen „Källbeerboom“ (Keilbirnenbaum) plündern. Da bannte er ihn zuletzt gerade in dem Augenblick, als er den untersten Ast loslassen wollte, um zur Erde zu springen, und ließ ihn einen Tag lang mit seinem Sack Birnen so hängen. – Man zeigt noch den Baum am Werder.

(Mitgeteilt von Dr. Fr. Dobe aus Buckow, Kr. Lebus.)