Samstag, 6. September 2025

1896/97

Berlinisches Gymnasium zum grauen Kloster
Ostern 1897
Jahresbericht [1896/97]

II. Verfügungen der vorgesetzten Behörden
...
Verfügung des Königlichen Schulkollegiums vom 21. März 1896: Öffentliche Schüleraufzüge, die infolge einer ausserordentlichen Veranlassung stattfinden, bedürfen ausser der Erlaubnis seitens der Schule auch der polizeilichen Genehmigung.

Verfügung des Königlichen Schulkollegiums vom 18. April 1896: Es wird auf die Wichtigkeit der Reifeprüfung im Hebräischen für die Studierenden der Theologie hingewiesen.

III. Chronik des Gymnasiums
Schulfeierlichkeiten
Am 2. September wurde der Gedenktag des Sieges von Sedan durch eine Schulfeier begangen, bei welcher nach dem Gesange des Te deum laudamus von Grell das Festspiel "Die Lützower" vom Prof. Hans Meyer durch Schüler des Gymnasiums zur Aufführung kam.

Am 2. November wurde das märkische Reformationsfest durch eine Schulfeier begangen, bei der Herr Professor Dr. Geppert die Festrede hielt. Die vom Magistrat uns übersandte Denkmünze erhielt der Oberprimaner Hermann Lindner.

Am 27. Januar 1897 wurde der Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers gefeiert, wobei der Herr Prof. Dr. Hoesch die Festrede hielt.

Die Feier des hundertjährigen Geburtstages Kaiser Wilhelms I. fand am 22. März in der festlich geschmückten Aula statt. Die Einleitung bildete das vom Professor Meyer gedichtete Lied ("Er kam vor hundert Jahren") in der Komposition des Musikdirektors Bellermann. Die Festrede hielt der Direktor. Die Büste des alten Kaisers, von frischem Grün umgeben, wurde durch einen Primaner der Anstalt bekränzt. - Der Feier der Enthüllung des Nationaldenkmals konnten vier unserer Schüler unter der Führung des Herrn Professors Lamprecht beiwohnen. An der Festvorstellung im Opernhause am Sonntag, den 21. März nahmen 30 Schüler teil.

Veränderungen im Lehrerkollegium
Veränderungen im Lehrerkollegium sind im verflossenen Schuljahre nicht eingetreten. Von den wissenschaftlichen Hilfslehrern verliessen uns zu Ostern 1896 die Herren Dr. Viereck und Fabienke, zu Michaelis 1896 Herr Dr. Jumpertz, um anderweitige Stellungen einzunehmen. Herr Dr. Dahrendorf war im Sommer 1896 vertretungsweise hier beschäftigt. Herr Dr. Lucas verliess uns zu Michaelis nach Vollendung seines Probejahres.

[Zum Schluss:]
... auch das Schulgeld für das nächste Vierteljahr mit 32,50 M zu entrichten.

Dr. Ludwig Bellermann.
Direktoe.