Freitag, 20. Oktober 2023

Geschwister (Jenny)


Elisabeth Hedwig Jenny Schwartz, geb. Dobe
geb. 1889 in Berlin
verh. Juni 1931 mit Ernst Schwartz (P Rep. 523. Nr. 1188. VIII. Reg.-Nr. 524)

Wird als Privatsammlerin im internationalen Adressbuch der öffentlichen Sammlungen, Sammler, Kunst- und Antiquitätenhändler Maecenas 1927 und 1930 erwähnt.

Wird als Bibliophile im Pantheon. Internationales Sammlerverzeichnis 1926 erwähnt.


Jenny Dobe erscheint erstmals im Jahrgang 1920 als Fanny im Berliner Adressbuch. 1921 wird sie als Städtische Lehrerin bezeichnet. Ab 1926 schreibt sie sich Jenni. Sie ist mit der selben Telefonnummer aufgeführt wie ihr Bruder Friedrich. Sie teilten sich also einen Apparat bzw. eine Wohnung.
Im Jahrgang 1931 wird sie ein letztes mal erwähnt. Mit ihrer Heirat verschwindet sie im Adressbuch, in dem zu damaliger Zeit nur die Haushaltsvorstände oder eben unverheiratete Erwachsene aufgeführt waren. So erscheint sie im Jahrgang 1936 etwas nach dem Tod ihres Mannes wieder. Sie wohnt nun in Frohnau in der Burgfrauenstraße 23. In dieser Straße wohnte sie schon mit ihrem Mann. Nur nicht in der Hausnummer 23, sondern in der Nummer 15. Im Jahre 1930 wohnte Schwartz in der Humboldtstraße 20 in Steglitz und 1931, vielleicht schon mit Jenny, in der Kaßlerstraße Nr. 2. Wo war sie zwischen 1931 und 1936? In den Adressbüchern der Jahre 1934 und 1935 - und nur in diesen Jahren - findet sich ein Maler mit dem Namen Ernst Schwartz in der Steinmetzstraße Nr. 21. Vielleicht hatte Jenny diese Wohnung als Zwischenlösung nach dem Tod ihres Mannes noch in seinem Namen angemietet?

Aus der Dobe-Chronik:

"Das dritte Kind, Elisabeth Hedwig Jenny (1889), machte die gleiche Ausbildung durch, war Lehrerin in Berlin-Lichtenberg und heiratete schließlich den Kunstmaler Ernst Schwartz, der 1932 bei der Kolonie Felseneck dicht nördlich von Berlin sein Leben für die nationalsozialistische Sache gelassen hat."

Der Frohnauer Kunstmaler Ernst Schwartz wurde als SA-Reserveführer in der Nacht vom 18. zum 19. Januar 1932 bei einer Schlägerei mit Kommunisten erstochen. 1935 wurde der heutige Ludwig-Lesser-Park in Berlin nach ihm benannt.

Stand: Nov. 2023